Frieden: Schalom: Shanti: Peace: eine Meditation

Bild von Tim-David Specht @specht_perspektive (Instagram)
Bild von Tim-David Specht @specht_perspektive (Instagram)

 

Als mein Gebet immer andächtiger und innerlicher wurde,
da hatte ich immer weniger und weniger zu sagen.
Zuletzt wurde ich ganz still.
Ich wurde
was vermutlich noch ein größerer Gegensatz zum Reden ist,
ich wurde ein Hörer.
Ich meinte erst, Beten sei Reden.
Ich lernte aber, dass Beten nicht bloß Schweigen ist,
sondern Hören.
So ist es:
Beten heißt nicht, sich selbst reden hören.
Beten heißt still werden und still sein und warten,

bis der Betende Gott hört.

 

- Sören Kierkegaard -

 

Wir werden in den nächsten Minuten diese erstaunliche Aussage von Jesus meditieren aus dem
Johannesevanglium 14:
Meinen Frieden gebe ich euch.

 

Lass dir dein Herz nicht verwirren. Nicht Durcheinanderbringen.
Frieden. Frieden gebe ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch.
Und ich gebe nicht, wie die Welt gibt. Also lass dir dein Herz nicht

durcheinanderbringen. Fürchte dich nicht. Sei nicht eingeschüchtert.

 

Es gibt ja diese Verwirrungen. Im Herzen. Im Kopf. In den Gedanken.
Knoten und Knäuel. Wie Lichterkettenknoten, die man jedes Jahr im November wieder entwirren muss....
verknotetes Etwas, oder Kopfhörer in der Jackentasche. Verwirrt. Stell dir vor, du nimmst sie aus der Schublade oder Jackentasche und schaust drauf - erstmal puh, wo beginnen, wo ist der Anfang. Wo beginne ich mit dem Abwickeln, dem Aufdröseln.

Vielleicht löst das Bild Frust und Ärger aus, Genervtsein, vielleicht auch Neugierde und Lust, was kommt da - oder eine Einladung zum Sitzen und entwirren. Zum Stille werden und aufdröseln. Für deine Kopfverwirrung.
Vielleicht kannst du die Einladung hören, sich hinzusetzen und dieses Entwirren zu beginnen.

Stell dir vor, Jesus sitzt neben dir, auf dem Sofa oder Kissen. Neben dir. Stell dir vor, wie ihr den Anfang sucht. Mal drauf schaut, diese Sache dreht und wendet, vorsichtig zusammen einen Anfang sucht....

                      Herr, lass uns in diesen Minuten Verwirrtes entwirren.
                      Lass uns mit dir Entwirren -
                      verknotetes Entknoten, im Außen im Innen
                      Im Kopf und im Herz im Körper
                      Lass uns mir dir Enges lösen und
                      Verspanntes lockern.

Lockere deine Schultern.

 

Lese dir nochmal laut vor.
Vielleicht hälst du ihm bewusst einen Knoten hin, eine Sorge, eine Angst hin:

 

"Lass dir dein Herz nicht verwirren. Nicht Durcheinanderbringen.
Frieden. Frieden gebe ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch.
Und ich gebe nicht, wie die Welt gibt. Also lass dir dein Herz nicht

durcheinanderbringen. Fürchte dich nicht. Sei nicht eingeschüchtert."
(Johannes 14)

 

Stille

 

Stille

 

Stille (4min.)

 

Gerne würde ich das mit ner Bewegung und Geste verbinden.
Mach gerne mit.

Offene Hände - hinhalten
Richtung Himmel strecken, Handflächen aneinander legen und Daumen an Stirn halten,
Stirn: "Führe meine Gedanken an deinem Herzen entlang - für friedvolle Gedanken".
Lippen: "Führe meine Worte an deinem Herzen entlang - für Worte voller Frieden und Leben".
Herz: "Führe mein Fühlen und Wollen, meine Sehnsuche an deinem Herzen entlang - für ein friedvolles Herz".

 

Wiederhole so oft du magst bewusst innerlich oder aber laut betend diese Arm-Kreise. Bis es verkörpert ist, dein Gebet.

Entspanne dabei deine Stirn.
Kiefer lockern.
Herzraum weit und offen halten.

 

Lege deine Hände in deinen Schoß.

 

Stille vor dir ist Frieden
Und ich staune,
oh Herr,
reden wirst du.


Die wesentlichen Dinge, die wirklich großen Dinge des Lebens
beginnen Innen
vielleicht
auch hier
beginnt vielleicht der Frieden Innen
in einer schönen Innerlichkeit

Vielleicht zeigt sich nicht nur was ich esse,
wie ich mich ernähre und bewege an meiner Außenseite
vielleicht zeigt sich auch was ich denke
mit welchen friedvollen Gedanken ich innerlich umgehe
an meiner Oberfläche -
könnte doch sein,oder....?

Bild von Montree Ladlongmuang auf Pixabay
Bild von Montree Ladlongmuang auf Pixabay

 

Die wesentlichen Dinge beginnen Innen

und im besten Fall - werden sie äußerlich
und wir werden,-

wie Franz von Assisi es schreibt und betet,

zu einem Instrument des Friedens:

 

"Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens
dass ich liebe übe, wo man sich hasst
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich Hoffnung erwecke, wo sie Verzweiflung quält,
dass ich Licht anzünde, wo die Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo Kummer wohnt."
Amen.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Schaffi (Donnerstag, 23 April 2020 02:57)

    Super schön
    Beim lesen veränderte sich meine Atmung: ruhig,langsam,tief
    Danke für die schönen Ge-danke-n